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Aktuelle Informationen

Osterwochenende 2025: Stromnetz bleibt stabil

Strompreisprognose ermöglicht den Blick nach vorne...

Stabile Verbundnetzsituation über das Osterwochenende 2025 erwartet

Die von Fachleuten seit einigen Monaten prognostizierte mögliche Netzüberlastung infolge hoher, unregulierter Solareinspeisung wird sich aufgrund der aktuellen Wetterlage voraussichtlich nicht einstellen.

Unsere aktuellen Prognosen zu Strompreisen und Wetterdaten deuten auf ein leichtes bis moderates Stromüberangebot hin – mit negativen Strompreisen am Osterwochenende. Daher rechnen wir mit einem insgesamt unauffälligen Verlauf der Netzfrequenz am Osterwochenende, begleitet von nur wenigen Abweichungen.

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Bild: Strompreisprognose Ostern 2025 (Erstellt am 16.4.2025 um 07:00 Uhr)

Warum kann eine sonnige Wetterlage mit geringer Last zum Problem werden?

Auf den ersten Blick klingt es harmlos: Viel Sonne, wenig Stromverbrauch – also zu viel Strom im Netz. Dann regeln wir eben ein paar Einspeiser ab, oder?

Doch genau hier beginnen die Herausforderungen:

  • Welche Einspeiser werden abgeregelt?

  • Und lassen sich die dezentralen Solaranlagen überhaupt sicher steuern?

Die stark gestiegene Zahl neu installierter PV-Anlagen – von großen Solarparks bis hin zu privaten Balkonkraftwerken – bringt unser Stromnetz an seine Grenzen. Es kann zu Netzrückwirkungen kommen, die lokal beginnen, sich aber bis ins übergeordnete Verbundnetz ausweiten können.

Unsere Einschätzung zur aktuellen Situation:

Jede Solaranlage speist bei Sonneneinstrahlung Energie ins Stromnetz ein. Dies geschieht zunächst über eine Erhöhung der Spannung (am Wechselrichter). Sobald jedoch die maximal zulässige Netzspannung erreicht ist (ca. 253 V AC), kann der Wechselrichter die Einspeisung nicht mehr über die Netzspannung abführen. Je nach Konfiguration versucht er stattdessen, die Energie in Form von Blindleistung abzugeben (Einstellung Cos φ am Wechselrichter, siehe auch Nachtrag unten). In der Folge können mehrere kritische Effekte auftreten:

  • Lokale Überspannungen (Spannungsspitzen in Niederspannungs- oder Mittelspannungsnetzen)

  • Regionale Netzrückwirkungen in Form von Blindleistungsschwingungen

  • Überregionale Überlastungen durch erhöhten Stromfluss (insbesondere durch Blindleistung)

  • Schwingungsphänomene wie Netzfrequenzpendelungen

Wenn es nicht gelingt, die Solareinspeisung in betroffenen Netzgebieten gezielt und selektiv zu regeln, können daraus unerwartete Rückwirkungen auf das gesamte Netz entstehen.

Zudem besteht die Möglichkeit, dass sich Wechselrichter über das Stromnetz gegenseitig beeinflussen – ein sogenanntes Aufschwingen. Im ungünstigsten Fall kann dies zur Instabilität des Gesamtsystems führen. Es könnten System-Kipppunkte erreicht werden, an denen Teilnetze ausfallen. Eine Ursache hierfür ist die geringe Momentanreserve während sonniger Schwachlastphasen, die das Netz besonders anfällig für Frequenzschwankungen macht. Diese Effekte beobachten wir bereits seit einiger Zeit mit unseren Messsystemen.

Insbesondere Blindleistungsschwingungen sind ein bislang oft unterschätzter Aspekt, der bei vielen Netzbetreibern noch nicht ausreichend im Fokus steht.

Aus diesem Grund überwacht der Netzfrequenzinfodienst neben klassischen Netzfrequenztriggern auch Netzfrequenzpendeleffekte, Frequenzschwingungsereignisse sowie Spannungsanomalien. Mithilfe einer speziellen Mustererkennung ist ein indirekter Blick auf die Höchstspannungsebene möglich.

Zukünftig können lokale Ereignisse durch unser Mess- und Meldesystem noch zielgerichteter erkannt und analysiert werden.

Nachtrag: zur Blindleistung:

Die Thematik Blindleistung ist sehr komplex und wird oft nicht aus der Erzeugersseite gesehen.

Wir planen deshalb, diese Thematik hier auf der Webseite und mit einem Modell zu erklären.

Bleiben Sie deshalb gut vorbereitet und informiert von unseren Netzfrequenzinfodienst.

Ab 1,-/Woche    Link zur Aboseite

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